betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer

betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer,
 
der Zeitraum, in dem ein Wirtschaftsgut des abnutzbaren Anlagevermögens üblicherweise betrieblich genutzt wird; bei gebraucht angeschafften Wirtschaftsgütern die voraussichtliche Restnutzungsdauer. Die Nutzungsdauer ist eine Schätzgröße und für die Höhe der Abschreibungen maßgebend; in der Kostenrechnung bestimmt sie den Abschreibungszeitraum. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer muss nicht zwangsläufig mit der wirtschaftlichen Nutzungsdauer übereinstimmen, die zum gewinnmaximalen Einsatz des Anlagegutes führt. Beide Begriffe sind zu unterscheiden von der in der Regel längeren technisch möglichen Nutzungsdauer (technische Nutzungsdauer, Lebensdauer) des Betriebsmittels. Die Bestimmung der optimalen wirtschaftlichen Nutzungsdauer und des optimalen Ersatzzeitpunkts von Maschinen und Anlagen ist eine wichtige Fragestellung der Investitionsrechnung. Bei der Beurteilung der Vorteilhaftigkeit einer Investition ist zugleich die Dauer einer Investition festzulegen. Obwohl technische (Verschleiß) und rechtliche Aspekte (Lizenzen) die optimale Nutzungsdauer beeinflussen, richtet sie sich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten (z. B. noch erzielbare Gewinne, steigende Instandhaltungskosten). Am Ende der optimalen Nutzungsdauer ist der optimale Ersatzzeitpunkt erreicht (jedoch erfordern Datenänderungen seine laufende Überprüfung). Modelle zur Bestimmung des optimalen Ersatzzeitpunkts beantworten die Frage, ob die Nutzung einer Anlage sinnvoll erscheint; in der Regel ist ein Ersatz angezeigt, wenn die Durchschnittsgewinne der neuen Anlage die zusätzlichen Gewinne (ohne Abschreibungen und Zinsen) der Altanlage übersteigen.

Universal-Lexikon. 2012.

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